Der Operator von DL0DM im Deutschen Museum hat gerade ein Vorführ-QSO über Deutschlands höchstgelegene Relaisstelle begonnen. „Uuuah ...,rölps, rölps“ klingt es aus dem Lautsprecher. Die so beeindruckende Verbindung mit der Mobilstation in Nordbayern ist unterbrochen. Nur mit Mühe gelingt die Ablenkung der Besucher, der schlechte Eindruck lässt sich gerade noch vermeiden. Nie wieder Relaisfunk ... ! Und noch ehe der Operator wutentbrannt zum Ausschalter greifen kann, bekommt er von einem wohlmeinenden OM zu hören: „Peilt doch mal!“ und „mit einer Kreuzpeilung lässt sich der Störer doch ganz einfach finden“. Ja, peilen sollte man können. Und wenn die vielen „grantelnden“ Relaisteilnehmer auch organisiert peilen würden, wären die Störer bald enttarnt.
Um aus diesem passiven Teilnehmerkreis fähige und motivierte Peiler zu machen und die erfahrenen Fuchsjäger mit einzubinden, veranstaltet der Distrikt Oberbayern seit den 90’ger-Jahren Großraumfuchsjagden.
Dabei wird die großräumige Ortung des Fuchsstandortes als Gemeinschafts- und Organisationsaufgabe aller Teilnehmer im Relaiseinzugsbereich von DB0ZU geübt. Sie finden in der Regel samstags zwischen 13:30 Uhr und 16:00 Uhr (Mobiljäger bis 16:30 Uhr) einmal im Monat statt und werden über den Oberbayern-Rundspruch angekündigt.
Für diese spezielle Variante von Fuchsjagd wurde die 2 m / 70 cm-Fuchstation DL0GFJ zusammengestellt, welche im Minutentakt wechselweise (funkuhrgesteuert) auf beiden Bändern mit 50 W bzw. 20 W mit vertikaler Antennenpolarisation sendet.
2m |
145.550 MHz |
Kennung MOE |
gerade Minute |
FM |
70 cm |
433.050 MHz |
Kennung MOI |
ungerade Minute |
FM |
Jeder Teilnehmer gibt seine auf der Fuchsfrequenz gemessenen Peil- und Empfangspegelwerte mit den eigenen Standortkoordinaten an die Leitstation DL0PSW via DB0ZU, E-Mail oder Telefon weiter. Dort beschäftigt sich ein Team mit der Auswertung der eintreffenden Daten und berichtet laufend über den aktuellen Stand. Dadurch sind alle Teilnehmer und Zuhörer in der Lage, die Einkreisung des Fuchses anhand von eigenen Karten zu verfolgen. Am spannenden Ende, kurz bevor sich der Fuchs zuerkennen gibt, können Teilnehmer und Koordinator angeben, wo sie den Fuchsstandort vermuten. .Der Fuchs wird durch eine Vielzahl von Rapporten entschädigt, die er unter Normalbedingungen nicht so umfassend erhalten hätte.
Weil vom gemütlichen Shack aus ohne großen Wettbewerbsdruck mitgemacht werden kann, sind Teilnehmerzahlen von 50-100 keine Seltenheit.
Das Programm „Großraumfuchsjagd“ (aktuell GFJ 2.5.7) ermöglicht die Teilnehmerwertung mit Platzvergabe unmittelbar nach dem Fuchsjagd-Ende (16:45 Uhr). Die Wertung erfolgt nach Peilfehler oder der Entfernung Peilstrahl-Fuchs.
Zusätzlich können auch Mobiljäger mitmachen (ohne Wertung), die beim Fuchs mit einer Brotzeit belohnt werden (2-6 Autos am Fuchs).
Organisation:
Distrikt C: www.grossraum-fuchsjagd.de
Distrikt B: Bruno-Peter Reichard, DC3MR, E-Mail: dc3mr@darc.de
Windows-Programm GFJ 2.5.7 (dj3yb)
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Aufzeichnung der Peilanfahrt mit dem "Peil- und Messempfänger mit Datenlogger"
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Aufzeichnung der Peilanfahrt mit dem "Peil- und Messempfänger mit Datenlogger"
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